Veranstaltung der Stadt Oberwesel zur Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938

Mit einem Rundgang am Sonntag,

dem 10. November 2024,

Beginn 14 Uhr auf dem Schaarplatz

Stadtwappen grau 1 ecacdd78

Vor 86 Jahren traten in der Nacht des 9. November 1938 vermummte Täter die Tür der Synagoge auf dem Schaarplatz ein. Sie beschmierten im Betsaal alles mit Teer, zerschlugen das Lesepult, stürzten die Sitzbänke um und warfen die Thorarollen und die Gebetbücher aus den Fenstern. Bei Lichtensteins im Haus nebenan warfen sie die Fensterscheiben ein. Die Namen der Täter wurden hinter vorgehaltener Hand genannt, keiner wurde zur Rechenschaft gezogen. In der gleichen Nacht wurde der Weinhändler Leo Mayer in »Schutzhaft« genommen.

 

Am Morgen des 10. November kam der 74-jährige Gustav Gerson zusammen mit seinem achtjährigen Enkel Alfred Gottschalk zum Schaarplatz. Er konnte die Fetzen der Thorarollen und ein paar Gebetbücher aus dem Oberbach bergen. Der städtische Sekretär Josef Heid notierte: »Auch hier wurde die Synagoge im Innern derart zerstört, dass eine Weiternutzung derselben nicht mehr in Betracht kam.«

 

Zur Erinnerung an die antisemitischen Ausschreitungen der Reichspogromnacht lädt der Bürgermeister der Stadt Oberwesel am Sonntag, dem 10. November 2024 zu einem Rundgang mit dem Lokalhistoriker Dr. Walter Karbach ein. Der Rundgang beginnt um 14 Uhr gegenüber der früheren Synagoge, führt zu den einstigen Wohnhäusern von Leo Mayer in der Liebfrauenstraße und von Gustav Gerson in der Kirchstraße und endet mit einem Gedenken am Mahnmal für die von den Nazis vertriebenen und ermordeten jüdischen Oberweseler Mitbürgerinnen und Mitbürger.

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