Oberweseler Bürgerinnen und Bürger gedachten den Opfern von Krieg und Terror zum Volkstrauertag bei der offiziellen Gedenkveranstaltung
Einige Bürgerinnen und Bürger aus Oberwesel fanden am Sonntagvormittag, nach dem Hochamt in der St. Martinskirche, den Weg an die Ehrenhalle auf dem Martinsfriedhof. Aus Anlass des Volkstrauertages hatte die Stadt Oberwesel die Bevölkerung zur Gedenkveranstaltung eingeladen. Wie in all den Jahren umrahmte das Blasorchester der Kolpingsfamilie Oberwesel und die Freiwillige Feuerwehr Oberwesel die Feierstunde festlich. Stadtbürgermeister Marius Stiehl dankte ganz herzlich den Mitwirkenden und erschienenen Bürgerinnen und Bürgern für die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung.
Nach dem Verlesen des Totengedenkens und eines Musikvortrages ging er in seiner Ansprache dann auf die Bedeutung des Gedenktages ein. In diesem Jahr müsse man im Besonderen an die Kriegstoten und ihre Angehörigen in der Ukraine und der vielen in den vergangenen Monaten gefallenen Soldaten und getöteten Zivilisten denken. Im Weiteren ging er auf die Historie und den multinationalen Charakter der Gebiete im Osten ein, die Hitler-Deutschland überfallen hatte. Leider werde der Krieg im Osten zu oft als Krieg gegen Russland und nicht als Krieg gegen die Sowjetunion verstanden. Für die Menschen in der Ukraine sei es höchst symbolisch, dass es die gleichen Orte sind, die 1941 angergriffen wurden und 2022 erneut angegriffen und bombardiert werden. Es sei völlig unglaublich, dass Russland aus der Geschichte nichts gelernt habe, wo man doch beim Zweiten Weltkrieg selbst zum Angriffsziel geworden sei. Damals wie heute werde ein Land mit falschen und vorgeschobenen Argumenten angegriffen und unzählige Leben ausgelöscht. Die historische Verantwortung Deutschlands bestehe darin, nie wieder gleichgültig gegenüber Opfern von Krieg und Gewalt zu sein. Deshalb müsse der Ukraine unsere uneingeschränkte Solidarität gelten, so der Stadtbürgermeister.
Im Anschluss legte er stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger von Oberwesel zum Gedenken einen Kranz nieder.
Pfarrer Thomas Poppe betete mit den Anwesenden gemeinsam das „Vater unser“, ehe das Blasorchester der Kolpingsfamilie mit einem Liedbeitrag den Schlusspunkt der Feierstunde setze.
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